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Schadstoffeinsatz am Bahnhof Semmering
24.01.2003
 
 
BERICHT

Am 24.01.2003 wurde die FF Semmering von der BAZ Neunkirchen zu einem Schadstoffeinsatz am Bahnhof Semmering alarmiert.

Lage: Um 15.54 Uhr war ein ÖBB-Triebfahrzeugführer beim Güterzug Nr. 44.715 am Bahnhof Semmering mit dem Abhängen seiner (Vorspann)-Lokomotive beschäftigt gewesen. Dabei bemerkte er, dass aus einem Kesselwaggon Flüssigkeit austrat. Er teilte dies unverzüglich dem Fahrdienstleiter mit. Bei dem undichten Kesselwaggon handelte es sich um einen französischen Waggon. Er kam aus Ungarn, die Ladung - 55.600 Kg HYDROCHLORID ACID SOL - war für eine Chemiefirma in Italien bestimmt und mit der Gefahrenzahl 80/1789 gekennzeichnet. Vom Fahrdienstleiter wurde um 15.55 Uhr die BAZ der Feuerwehr in Schwarzau/Steinfeld und der GP Semmering verständigt.

Situation beim Eintreffen der FF Semmering am Bahnhof:
Der Güterzug stand unmittelbar vor dem Bahnhofsgebäude. Beim betreffenden Waggon war bereits aus einiger Entfernung auf der Oberseite des Kessels eine weiße "Rauchwolke" wahrnehmbar. Die Beamten des Gendarmerieposten Semmering hatten den Bahnhofsbereich geräumt und für Personen gesperrt. Vom Fahrdienstleiter war als erste Maßnahme um 16.10 Uhr der gesamte Zugverkehr über den Semmering eingestellt worden. Es wurde begonnen, einen Schienenersatzverkehr zwischen Gloggnitz und Mürzzuschlag einzurichten.

Tätigkeiten der Feuerwehr:
Von der Einsatzleitung der FF Semmering wurde die FF Maria Schutz und die "Gefährliche Stoffe Gruppe" des Bezirkes Neunkirchen zur Unterstützung angefordert.

Ebenso wurden das Rote Kreuz Gloggnitz und der Gemeindearzt verständigt.
Die Nachschau durch mit Schutzanzüge der Schutzstufe 3 ausgerüstete Mitglieder der FF Semmering ergab, dass sich auf der Oberseite des Kessels vier Einfüllöffnungen befinden.
Eine Öffnung war beim Beladen offensichtlich unzureichend verschlossen worden. Dadurch konnte ein Teil der Säure - welche sich bis zu einem gewissen Grad "selbstständig" ausdehnt - aus dem Kessel austreten und über den Überlauf abfließen. Wieviel Säure tatsächlich ausgeflossen ist, konnte nicht festgestellt werden. Der defekte Deckel der Einfüllöffnung wurde abgedichtet und wieder verschlossen. Anschließend wurde der betroffene Waggon aus dem Güterzug ausgereiht und abgestellt.
Um 18.30 Uhr konnte der Zugverkehr wieder aufgenommen werden.
Laut dem Schadstoffbeauftragten der ÖBB schien keine unmittelbare Gefahr für das Grundwasser zu bestehen.
Personen wurden nicht verletzt, es entstand auch kein weiterer Sachschaden.

Einsatzkräfte:

Feuerwehr:
Abschnittsfeuerwehrkommandant BR Karl Tisch
FF Semmering mit 15 Mann und vier Fahrzeugen.
FF Maria Schutz mit 9 Mann und drei Fahrzeugen.
"Schadstoffgruppe des Feuerwehrabschnittes Gloggnitz " und das "Schadstoff- fahrzeug der FF Neunkirchen" zusammengesetzt aus insges. 43 Mitgliedern und 11 Fahrzeugen der Feuerwehren Gloggnitz-Stadt, BTF Huyck Austria, Neunkirchen-Stadt, Wimpassing und Breitenau.

Rotes Kreuz Gloggnitz: 4 Mann mit zwei Fahrzeugen.

Gemeindearzt Dr. A. Weirer

Gendarmerie Semmering: 2 Mann mit einem Fahrzeug sowie die

Erhebungsgruppe der ÖBB mit insgesamt 10 Mann.